Verbessert und optimiert, rückt Alkydharz neuerdings bei vielen Gießereien aufgrund seiner hervorragenden technischen Eigenschaften, der ökologischen Vorteile und der einfachen Anwendbarkeit wieder in den Fokus.
Man muss graue Haare haben, um sich an dieses Bindemittel zu erinnern, das einst weit verbreitet war. Es wurde tatsächlich von nahezu jeder Stahlgießerei verwendet! Es wurde auch in den Aluminiumgießereien mit sehr feinen Sanden benutzt, wenn man glatte, spiegelnde Oberflächen erhalten wollte.
Das Alkydharz wurde dann von den Furan- und Phenolharzen, die damals starke Verbesserungen erfuhren, übertroffen.
Das Alkydharz eignet sich sehr gut für das No-Bake Handformverfahren, insbesondere wenn die Ausschalzeiten ziemlich lang, normalerweise über einer Stunde, sind.
Seine Dosierung in Prozent ist geringer im Vergleich zu den traditionellen Bindemittelsystemen wie Furanharz und phenolalkalischen Harzen. Konkret wird durchschnittlich zwischen 0,8-0,6% bezogen auf die Sandmenge dosiert.
Das Alkydharz hat den Vorteil, vollständig wasserfrei zu sein, was nicht nur lange und kostspielige Trocknungssysteme einspart, sondern auch Metall-/Formstoffoffreaktionen aufgrund von Feuchtigkeit, die sehr schwierig mit anderen Bindemittelsystemen kontrolliert werden können, zu vermeiden hilft.
Außerdem ist das Alkydharz frei von Schwefel, der in den herkömmlichen No-Bake Systemen in saurer Katalyse vorhanden ist. PTS-Säure, d.h. die Para-Toluol-Sulfonsäure dieser No-Bake Systeme, führt in weiterer Folge zur Anreicherung von Schwefel im Sandsystem.
Das Etikett des Alkydharzes ist weiß, d.h. ohne Gefahrensymbole: es reagiert mit einem zweiten Bestandteil im Verhältnis von 20%, der aus MDI, Diphenylmethan Diisocyanat, ähnlichem dem schwarzen Teil des Cold-Box Systems, besteht. MDI hat eine gewisse Schädlichkeit, kommt aber in derLuft der Arbeitsumgebung nicht vor, da seine Siedepunkt bei rund 300°C liegt.
Ein weiterer und wichtiger Vorteil besteht darin, dass dieses System völlig frei von Formaldehyd ist. Dieses giftige und flüchtige Molekül ist Bestandteil aller anderen organischen Formverfahren und verursacht eine beträchtliche Toxizität, mit allen negativen Konsequenzen.
Da das Alkydharz vollständig organisch ist, verbrennt es total, ohne Abfallprodukte anzusammeln und ist daher einfach rezyklierbar.
Selbiges gilt nicht für Furan- und Phenolalkalische Harze, deren resultierende Rezyklierprozesse deutlich aufwendiger gestaltet sind.
Zahlreiche Stahlgießereien verwenden Chromitsand beim Modellkontakt und Quarzsand zum Hinterfüllen: nach dem Gießen und nach der mechanischen Regenerierung und magnetischer-gravimetrischer Trennung vom Chromit, gleicht das Regenerat dem ursprünglichen Neusand, mit neutralem pH und frei von PAK. Daher sind die Regenerierungskosten im Vergleich zu beispielsweise Phenolalkalischen Harzen absolut gering.
Aus der metallurgischen Sicht, schafft das Alkydharz eine reduzierende Atmosphäre, wobei die Metalloberflächen höchsten Qualitätsanforderungengenügen; die Kerne weisen positiver Zerfalleigenschaften auf, sodass Probleme von Rissen vermieden werden können. Auch das Modellabnehmen isteinfach, ohne Brüche oder Ausschalprobleme.
Abschließend empfehlen wir die Erprobung dieses neu überarbeiteten und doch altbekannten Bindersystems beginnend mit einem kleinen Mischer, beispielsweise zur Produktion von Kernen.
Es wird nicht an positiven Erfahrungen und neuen Erkenntnissen mangeln!
Unsere Techniker stehen Ihnen gerne für weitere Informationen und Unterstützung für eine wirkungsvolle Erprobung, zur Verfügung.
Das F&E Labor der F.lli Mazzon SpA